Oscar Peterson

Easter Suite

Oscar Peterson komponierte die „Easter Suite“ 1984 im Auftrag der BBC. Es entstand eine zutiefst berührende Jazz-Trio-Version der Passionsgeschichte, in welcher das Sujet aufs Feinsinnigste musikalisch umgesetzt wurde. Dabei birgt die Komposition selbst schon eine theologische Interpretation, stellt sie doch die Versöhnung und Vergebung programmatisch ins Zentrum der 9 kurzen Sätze.
Das Bielefelder Jazztrio Wolfgang Tetzlaff (Bass) Olaf Kordes (piano) und Karl Godejohann (Schlagzeug), seit 2002 bzw. 2005 eine Formation, transkribierte die Easter Suite im Jahr 2005 und führte sie in der Passionszeit 2006 erstmals in Deutschland auf. Ihm kommt das große Verdienst zu, dieser bisher wenig bekannten, aber sehr bereichernden Ergänzung des Kanons der traditionellen Passionsmusiken nach 22 Jahren wieder den Weg aufs Podium geebnet zu haben.
Ein außergewöhnliches Konzerterlebnis.

Eine Erfahrung mit der Originalkomposition:
Oscar Peterson glaubte an Gott. Das verrät jeder Ton seiner Ostersuite - sei es das melancholische Abendmahl, sei es ein einsam-nachdenklicher Spaziergang durch den Garten Gethsemane. Jeder Ton des kanadischen Pianisten, des Bassisten Niels-Henning Ørsted Pedersen und des Schlagzeugers Martin Drew lässt spüren, wie ernst sie die Passionsgeschichte nehmen. Natürlich swingen sie, und selbst Jesu am Kreuz ausgestoßener Satz “Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?” wird hier nicht zum neutönerischen Aufschrei: Oscar Peterson entschied sich für ein leises, verinnerlichtes Herangehen, das an seine 1962 erstmals aufgenommene "Hymn To Freedom" erinnert. Er erzählt die Passionsgeschichte nicht als Tage voll blutrünstiger Gewalt und Menschenverachtung. Stattdessen nimmt er sie als Anlass zur dankbaren Selbstvergewisserung, dass Jesu Leiden ihn und die Menschheit erlöst haben. Leise und frei von Hass fragt sein Jesus den Jünger Judas Ischarioth: "Warum hast du mich verraten" - und dies wirkt so abgeklärt, dass es keiner Antwort bedarf. Der Satz "The Trial", also die Verhandlung vor Pontius Pilatus, untermalen plakative Trommelwirbel, und die auf dem Kreuzweg häufig gestellte Frage "Are You Really King Of The Jews" ist Anlass für einen kurzen Dialog von Bass und Piano, zeugt aber ebenso wie die übrigen Passagen von einer allen Anfeindungen überlegenen Güte Jesu. Er ist mit allem einverstanden, was Gott für ihn vorgesehen hat, und - so Oscar Petersons Haltung – der Band steht es nicht an, darüber ein Klagelied anzustimmen. Glück, ja überschwängliche Freude symbolisiert folgerichtig das Finale "He Has Risen": Jesus ist auferstanden und zu seinem Vater Gott zurückgekehrt.

Werner Stiefele, 20.3.2004

Termine und sonstige Info:

am 12.3.2010:

19:30 Uhr in 7072 Mörbisch, Evangelische Kirche;
15,- €, (Vorverkauf 13,- €), ermäßigt: 7,- €,
Kartenvorbestellungen bei Diözesankantorin Mareen Osterloh 0699/ 18877179


am 13.3.2010:

19:30 Uhr in Wien, Lutherische Stadtkirche, Dorotheergasse 18, 1010 Wien (zugleichSchlusskonzert der Evangelischen Woche)

12,- €, ermäßigt: 10,- €

Kartenvorbestellungen unter karten@musikam12ten.info

 

am 14.3.2010:

19:30 Uhr in 7432 Oberschützen, Evangelische Kirche
15,- €, (Vorverkauf 13,- €), ermäßigt: 7,- €

Kartenvorbestellungen unter. Ev. Pfarramt Oberschützen, Tel.: 03353/75322