Unsichtbare Mächte

A Phantom Feast For Dietrich Bonhoeffer

was

  die Produktion des ZOON Musiktheaters (Thomas Desi) in
  Kooperation mit dem Festival Carinthischer Sommer und
  Musik am 12ten

  UNSICHTBARE MÄCHTE - A Phantom Feast for Dietrich Bonhoeffer

 

wer

   mit Gottfried Falkensteiner, Günter Haumer, Cornelia Horak und
   Nina Plangg, sowie Johannes Hämmerle, Bernd Thurner,
   Alfred Melichar und dem Ensemble des Albert Schweitzer Chors

   unter der musikalischen Leitung von Matthias Krampe

 

wann und wo

   am 23., 25., 26. und 27.6.2010 jeweils um 20.30 Uhr
   in der Reformierten Stadtkirche, Dorotheergasse 16

 

 

Kartenbestellungen

   ausschließlich über info@zoon.at oder 0699/19 71 35 03

   Preise EUR 15,--, ermäßigt EUR 12,--


UNSICHTBARE MÄCHTE

A Phantom Feast for Dietrich Bonhoeffer

Eine musiktheatralische Annäherung an die überragende Figur des protestantischen Märtyrers Dietrich Bonhoeffer, der 1945 im KZ Flossenbürg ermordet wurde.

Der lutherische Theologe, 1906 in Breslau in eine bürgerlichen Familie geboren, wurde deutscher Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und zum profiliertesten Vertreter der Bekennenden Kirche. 1943 von der Gestapo verhaftet, versuchte er während seiner zweijährigen Haftzeit seine Beziehung zur jungen Maria von Wedemeyer, die er kaum gesehen hatte, aufrecht zu halten. Kurz vor der Kapitulation Nazideutschlands wurde er am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg ermordet.

In UNSICHTBARE MÄCHTE geht es nicht um ein politisches Thema, sondern um das moralische Dilemma individueller Schicksale:

Wie sich gegenüber dem Staat verhalten, dem man alles verdankt, die persönliche Freiheit eingeschlossen? Das Rätsel und die fortbestehende Faszination der Person von Dietrich Bonhoeffer bestehen auch darin, dass er nicht überlebt hat, um uns die Motive für Erkenntnis und Kraft seines Widerstandes zu erhellen. Wir haben zwar Bücher und Briefe, sehr bewegend die Liebesbriefe an seine erst achtzehnjährige Verlobte, Maria von Wedemeyer, aber dennoch erfahren wir wenig, was Bonhoeffer als protestantischen Priester und als deutschen Bürger dazu trieb, sich gegen den Staat aufzulehnen.

Dieser „Mangel an Beweisen“ ist der künstlerische Ausgangspunkt für dieses musiktheatrale Projekt: In dieser „Kirchenoper“ tritt Bonhoeffer selbst nie auf, lediglich als Stimme einer geister- und schattenhaften Gestalt. Dass wir nicht wissen, was in Bonhoeffers Kopf vorging, als er sich den Anweisungen seines Staates verweigerte und als Bürger und Angestellter der Lutherischen Kirche gegen diese bösartige Gewalt, die sich seines Landes bemächtigt hatte rebellierte, ist die Herausforderung an uns, das Thema der Erwartung zu meditieren.

Bonhoeffers Warten, mit ihm das seiner Eltern, seiner Verlobten, Freunde, Schüler, das Warten auf Leben oder Tod, Urteil oder Freispruch, Ende oder Anfang, um sich schließlich zu erfüllen, als er zum Henker geführt wird: „Das ist das Ende, für mich der Beginn des Lebens“ - Bonhoeffer wurde in den letzten Kriegstagen, am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg erhängt.