dolce risonanza | ||
diesmal in der Besetzung mit VokalistInnen und aber wie immer unter der Leitung von Florian Wieninger |
Deutsche Passionsmusik zwischen Schütz und Bach |
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Augustin Pfleger "Septem Verba Christi" |
wann und wo |
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am 12ten März um 19.30 Uhr |
"O Traurigkeit, o Herzeleid" gilt als einer der bedeutendsten Passionisgesänge im deutschsprachigen Raum. Im 17. Jahrhundert findet dieser Text weite Verbreitung in Vertonungen für die Passionszeit. In der musikalischen Ausdeutung der Geschichte des Leidens und Sterbens Jesu Christi entwickelten komponisten der Schülergeneration von Heinrich Schütz, von italienischen Vorbildern der nuove musiche beeinflusst, eine harmonisch reiche Sprache voller starker bildhafter Affekte, Der Widerstand der Autoritäten gegen die dramatische Gestaltung und reichhaltige Besetzung mit Instrumenten konnte den Siegeszug dieser Kompositionen nicht aufhalten, denn sie erfüllten eigentlich die Forderung Martin Luthers: "Der rechte Endzweck der Passions-Betrachtung zielt auf Erweckung rechtschaffner Buße, heiliger Glaubenskraft und Ermunt'rung zu einem gottgefälligen Wandel..."
Kommentar
Es war ein eindrucksvoller Abend. Solostücke, die in ihrer Getragenheit die Kunstfertigkeit der Ausführenden beeindruckend zur Geltung brachten, wechselten mit Werken für bis zu fünfstimmiges Vokalensemble. Besonders faszinierend die Passion "Septem Verba Christi" von Augustin Pfleger und das "Ecce quomodo" von Samuel Capricornus - vermutlich gäbe es von diesen beiden Komponisten noch einiges an Schätzen zu heben (und hoffentlich lässt sich "Musik am 12ten" und/oder dolce risonanza das angelegen sein).
Nachdenklich und fordernd zugleich die theologische Betrachtung, die sehr viel Wertschätzung und Respekt für MusikerInnen, Musik und ihre Wirkung gezeigt hat.
NH, 13.3.09